Ich schmeiß mal meine Pfründe als Referendar rein:
1. Was den Wasserkocher betrifft:
Ist versicherungstechnisch nicht erlaubt, da das Gerät nicht vom Elektriker geprüft wurde auf evtl Schäden am Kabel etc was zu einem Kabelbrand oder anders führen könnte (Man stelle sich nur vor, wie sie alle freuen würden, wenn am kommenden Tag aufgrund eines Kabelbrandes die halbe Schule abgefackelt ist.).
2. Was das trinken angeht:
Erlaube ich meinen Schülern insofern es nicht störend wird (z.B. alle 2 Minuten trinken/mit der Flasche rumknistern/Klassenraum, Nachbar oder Tisch einsauen...).
3. Was den Toilettengang angeht:
Dürfen wir euch im Grunde genommen rein rechtlich nicht verbieten, ABER....wenn klar und deutlich vor der Stunde ein große Hofpause war und der/die Schüler mit Handy oder Schminke aufs Klo wollen oder aber in der Stunde 3-4x "müssen", dann kann man da schon gegen einschreiten. Was den mehrmaligen WC-Besuch im Unterricht angeht, müssen mir meine Schüler nachweisen, das dafür ein medizinischer Grund vorliegt. Ohne gehts dann eben nur einmal. Normalen Klogang erlaube ich solange es nicht überhand nimmt.
4. Was die mobilen Endgeräte angeht:
Das kann man zwiegespalten sehen. Zum einen birgt gerade für die unteren Klassen die Erlaubnis zur Handynutzung die Gefahr, das sie statt "zu googlen" auf Twitter/Facebook/Instagramm/Whatsapp unterwegs sind. Allgemein mache ich das von meinen Klassen abhängig: Wenn die Mehrzhl der Schüler das Handy für Spielereien benutzt, dann wars das mit der Erlaubnis zur Handynutzung im Unterricht. In meinen beiden 11. Klassen funktioniert die Handynutzung aber gut, die Schüler nutzen es für zusätzliche Informationen und für die Definition von Fremdwörtern und co. Wenn dann ab und an mal (vollständiges Erledigen der Aufgaben vorausgesetzt) Whatsapp oder was anderes auf ist drück ich da auch mal ein Auge zu.
Gerade was die Handynutzung angeht finde ich viele Schulen auch "altbacken". An meinen beiden derzeitigen Einsatzorten versuche ich da frischen Wind reinzubringen, da es idiotisch ist, die Handys komplett zu verbannen. Selbst viele Kollegen sitzen in Gesamtkonferenzen/Fachkonferenzen mit Handy rum
Ansonsten muss ich aber feststellen (zumindest was Berlin angeht):
Wenn Schüler nur halb soviel Energie in ihre Pflichten stecken würden wie sie es in die "Verteidigung ihrer Rechte/angeblichen Rechte" tun, würden sie sich viele viele unnötige Kämpfe ersparen. Gleiches gilt im Übrigen auch für Respekt: Wenn ein Schüler will, dass ich ihn respektiere, dann muss er auch mir zeigen, das er mich als Lehrperson respektiert. Ob er mich als Mensch nun leiden kann oder nicht ist mir in dem Moment egal, aber Respektlosigkeit (von beiden Seiten gesehen) geht gar nicht.
Also liebe Schüler: Immer dran denken, das es genauso rauskommt aus dem Wald wie es reinschallt.