BWL? Was nun?

  • Hallo Liebe Community.


    Ich weis, viele von euch hat es eventuell regelrecht gegruselt als ihr den Titel meines Themas gelesen habt:
    "Schon wieder so einer der keine Ahnung hat und das studieren will?" .. Aber NEIN! So ahnungslos bin ich nicht,
    mache in diesem Jahr mein Abitur und habe dann das große Vergnügen mich in der "Erwachsenenwelt" etwas auszutoben.
    nein, das bei Seite!


    Nun bin ich zur Zeit bei der Entscheidung angekommen, mich mit Betriebswirtschaftslehre als Studium auseinanderzusetzen.
    Ich habe mich etwas belesen und von vielen gehört, dass man eher sich auf etwas anderes spezialisieren sollte und in dieser Richtung
    studieren sollte, wie Wirtschaftsinformatik. Aber da ich von einem Gymnasium komme und wirklich 0 Grundkenntnisse von dem Stoff habe,
    denke ich hat sich das erstmal erledigt. Ich habe noch eine Frage, und Zwar: Eventuell gibt es ja welche unter euch die BWL haben und mir
    das mal genauer erklären könnten, wie dieses Studium so aussieht und abläuft? Eindrücke aus dem Internet schön und gut, aber persönliche
    sind mir meist viel lieber. Und zu dem Teil in Mathe, ist es schwieriger Mathe-Stoff? Ich habe vor mich(so wie es sein sollte) richtig reinzuknien!
    Vor allem in Mathe, ich war bis jetzt nie ein überragender Schüler.. eher einer der sich berieseln lassen hat. Aber das würde sich ändern und ich
    würde mir dies alles erarbeiten. Es soll angeblich auch so sein, das man an einer FH eher gut in Mathe ist als auf einer Uni, ist es denn möglich für
    mich als ein Schüler der auf dem Gymnasium im Grundkurs 3 steht, auch auf der Uni Erfolg in Mathe zu haben? ich meine, es müsste sich doch
    eigentlich unterscheiden von Analysis oder? Ist es dann nicht eher Situationsabgestimmt auf das jeweilige Fach, wenn es um Finanzen geht z.B.?


    Es geht mir natürlich nicht nur ums Geld, aber spätestens wenn es soweit ist, wird man damit konfrontiert! Stimmt es das wenn man im
    Hauptstudium sich mit Finanzen und Controlling auseinander setzt, bessere Chancen hat einen etwas besser bezahlten beruf zu bekommen
    wie andere BWL Absolventen(von denen es Genug gibt)?


    Uns als letzte Frage am heutigen Abend: Ist das Studium der Betriebswirtschaftslehre sehr gut geeignet um später sich einmal selbstständig machen zu können?
    Denn das wäre eines meiner größten Ziele, dies jemals zu erreichen. Klar weis ich, mit wie viel Arbeit etc. dies alles verbunden ist! Oder gibt es dort
    Studienfächer die sich doch mehr dafür eignen als BWL?



    Ich würde mich über ein paar nette Antworten sehr freuen! Bitte keine Flames oder ähnliches wie: "Jedes Schwein macht BWL", das wäre sehr lieb und hilfreich!
    Danke das ihr diesen Text gelesen habt und eventuell sogar Erfahrungen habt die ihr mit mir teilen könnt!

  • Eins Vorweg: Studiere grundsätzlich das was du möchtest und dich am ehesten anspricht - und lasse dich auch nicht in Bezug auf Vorkenntnisse einschüchtern. Im Studium fängt man bei Punkt 0 an, nur ist das Tempo etwas zügig und man muss viel Eigeninitiative als auch Verantwortung mitbringen. Vom Studiengang unabhängig kann ich dir noch folgenden Tipp geben: Vergleiche definitiv verschiedene Universitäten/Hochschulen untereinander die für ein Studium in Frage kommen könnten. Viele Unis/Hochschulen haben oftmals andere Schwerpunkte...


    Die Berufsperspektiven in BWL sind zwar nicht so ideal wie in einem Studiengang in der "MINT-Gruppe", aber man kann ja nicht ohne Grund seine Schwerpunkte setzen :-) Eine 3 im Mathegrundkurs hindert einem nicht daran ein Betriebswirt zu werden. Der mathematische Anspruch ist recht überschaubar da gibt es weitaus schlimmere Studiengänge. Statistik könnte dem ein oder anderen im BWL Studium einen graus bereitet, aber es handelt sich hier nichts um was unmögliches.


    Grundsätzlich kann ich nicht allzuviel zu einem reinen BWL-Studium sagen, aber über umso mehr über die Wirtschaftsinformatik. Wie schon bereits erwähnt ist der mathematische Anspruch in BWL nicht besonderes hoch, es wird zwar einem nichts geschenkt, aber man muss kein "Mastermind in Mathematik" sein um in der Wirtschaftswissenschaft bestehen zu können.


    Ob die BWL was für dich ist, kannst du gerne selber herausfinden. Auf iversity.org läuft momentan ein Kurs "Einführung in die Betriebswirtschaftslehre" von der RWTH Achen (man kann online kostenlos daran teilnehmen). Somit kannst du sogar schon wertvolle Vorkenntnisse sammeln.


    Und zum Thema Selbständigkeit: BWL Kenntnisse sind für die Gründung eines eigenen Unternehmens sehr wichtig, aber du benötigst noch lange kein BWL Studium. Es kommt immer darauf an was du vorhast und machen willst. Möchtest du deine eigene Unternehmensberater Agentur, so ist BWL Ideal für dich. Möchtest du Softwareentwickeln, so studiere doch lieber etwas mit Informatik. Oder eine Autowerkstatt eröffnen? So reicht schon eine Mechatroniker Ausbildung völlig aus. Aber neben fachlichen Wissen und betriebswirtschaftlichen Grundkenntnissen ist folgendes für eine Selbständigkeit viel wichtiger: Durchhaltevermögen, Fleiß, Selbstbewusstsein und Disziplin.

  • Okay vielen dank für diese Antwort!



    Grundsätzlich kann ich nicht allzuviel zu einem reinen BWL-Studium sagen, aber über umso mehr über die Wirtschaftsinformatik.


    Ich muss gestehen ich habe mich auch nach eben diesen Bereichen umgesehen, doch war ich erst etwas skeptisch, da wir in unserem Bescheidenen Informatik Kurs leider nur über "Eclipse" Sachen programmiert haben. Das war leider etwas langweilig aber ich selbst habe mir schon Grundkenntnisse von HTML und Java beigebracht. Was davon kommt denn dran in deinem Studium? Könntest du mir mal so einen kleinen Einblick geben und wie es vor allem mit Mathe aussieht? Welchen Aufbau hat denn das Wirtschaftsinformatik Studium? Ich denke es unterscheidet sich im wesentlichen von BWL, weil es eher für die IT-Branche geeignet ist, oder?


    Möchtest du Softwareentwickeln, so studiere doch lieber etwas mit Informatik.

    In diese Richtung überlege ich auch einen Schritt zu tuen! ich denke mal das du diesen Schritt getätigt hast oder? Darf ich Fragen wieso?


    Aber neben fachlichen Wissen und betriebswirtschaftlichen Grundkenntnissen ist folgendes für eine Selbständigkeit viel wichtiger: Durchhaltevermögen, Fleiß, Selbstbewusstsein und Disziplin.

    Aufjedenfall! Dies ist mein Ziel und genau diese Kompetenzen bringe ich als Motivation mit für mein leben.

  • Wie schon erwähnt, lass dich nicht von fehlenden Vorkenntnissen abschrecken. Sie bieten zwar einem immer einen Vorteil sind aber auch nicht sonderlich Notwendig für ein Studium. Sonst würde mancher Jura-, Medizin- oder Bauingenieur Student alt aussehn ;-)


    Die Grundkenntnisse in Java und mit der IDE Eclipse sind schon zum Vorteil. Diese werden garantiert in deinem Studium ebenfalls vorkommen. Kamst du auch schon mit der Objektorientierten Programmierung in Berührung? Spätestens im Studium spielt das eine wichtige Rolle.


    Zum Aufbau des Studiums, wie man es schon am Namen erahnen kann erlernt man wesentliche Grundlagen der BWL aber auch im Informatik bzw. im Wirtschaftsinformatik Sektor. Es stehen uns in beiden Bereichen Pflichtfächer zur Verfügung die wir absolvieren müssen, diese sind gemischt aus wirtschaftlichen (Grundlagen der BWL, Rechnungswesen, Interne Unternehmens Rechnung, Marketing, VWL, Statistik usw. usw.) und IT-Fächern (Programmierung I & II - beschränkt sich bei uns leider nur auf Java, Netzwerke Datenbanken, ausgewählte Themen der Informatik für Wirtschaftsinformatiker, Formale Grundlagen der Wirtschaftsinformatik, usw. usw.) . Im späteren Verlauf müssen wir mind. 2 Seminare auch mind. 6 Wahlpflichtfächer absolvieren. Wovon allerdings 3 Stück einen Bezug zur Informatik bzw. Wirtschaftsinformatik haben sollten.


    Meine Wahlpflichtfächer belegte ich zum Teil auch im Bereich der IT-Sicherheit und besonders im Punkto Webentwicklung wie Content Management Systeme, Clientseitige Internettechnologien (HTML5, CSS3, Javascript, AJAX) als auch Serverseitige Internettechnologien (PHP, MySQL, XML und leider was etwas zu kurz geraten ist Node.js). Somit kann je nach Belegung der Schwerpunkte HTML ebenfalls vorkommen ;-) Im wirtschaftlichen Bereich blieb es bei eBusiness und in Vertiefung des Marketings.


    Zu deiner Frage bezüglich der Mathematik, im ersten Semester hatten wir Mathematik was vom Inhalt her an BWL angelehnt ist und daraus ausgelegt ist mathematisch-ökonomische Fragestellungen überwiegend aus den Bereichen der LinearenAlgebra, der Analysis und der Stochastik etc. beantworten zu können. Also letzten Endes keine große Sache, viele Inhalte wird man schon vom Abi her kennen. Im Informatik Bereich wird es mathematisch Anspruchsvoller aber im speziellen Hinblick auf ein Wirtschaftsinformatik Studium überschaubar (reine Informatik Studenten müssen sich mehr damit rum Qäulen).


    Der Schein das man nur ein Semester lang intensiv Mathematik hat der trügt, in so gut wie fast jedem Fach/Modul werden die dort vermittelten Grundlagen benötigt, vertieft und darauf aufbauend benötigt. Es ist somit ein ständiger Begleiter.




    In diese Richtung überlege ich auch einen Schritt zu tuen! ich denke mal das du diesen Schritt getätigt hast oder? Darf ich Fragen wieso?

    Ich habe mich während meines Studiums im Bereich der Webentwicklung selbständig gemacht ;-) Der Grund dafür weshalb ich das getan hab war relativ einfach ich brauchte Geld und wollte dennoch irgendwas machen was zu meinem Studium auch passte. Da ich dazu leider keinen passenden Werkstudenten Job gefunden habe und auch nicht unbedingt nebenbei als Tellertaxi arbeiten wollte, schien mir dieser Schritt als Sinnvoll.




    Aufjedenfall! Dies ist mein Ziel und genau diese Kompetenzen bringe ich als Motivation mit für mein leben.

    Dies wirst du ebenfalls im Studium brauchen. Viele die ein Studium abbrechen scheitern nicht aufgrund der Intelligenz, sie haben zum größten Teil nicht unbedingt die nötige Disziplin sich eigenverantwortlich mit den Studieninahlten auseinander zu setzen...

  • Zu dem Studienfach kann ich dir leider nichts dazu sagen, da ich in einem ganz anderen Bereich tätig bin. Ich kann dir lediglich ein paar allgemeine Tipps für deinen weiteren Weg geben.


    Wenn du dich wirklich fest entschieden hast zu studieren beginn genügend früh mit deiner Organisation. Brauchst du eine Wohnung? WG? Welche Uni? Wie organisiere ich den Transport? Kosten? Stell dich früh genug darauf ein sonst kommst du in einen Stress und das wäre nicht sehr optimal bereits vor dem Studium.


    Ein Studium ist anders als die Schule. Sei dir dem bewusst. Es gibt dort keine Lehrer die fragen wieso du deine Hausaufgaben nicht gemacht hast, oder wieso du nicht zum Unterricht erschienen bist. Es ist deine Eigenverantwortung. Du wirst lernen müssen, wirklich lernen! In der Schule lernt man oft am Abend davor, oder max. 1-2 Stunden am Tag. Sei dir bewusst im Studium musst du dir deine Lernzeit effizient einteilen. In der Zeit musst du deine Prioritäten setzen. Feiern gehen ist für mich eine seltene Angelegenheit. Max. 1 Monat. Zeit für Freunde ausserhalb des Studiums hab ich auch nicht mehr so viel wie früher. In den Ferien büffelst du meistens, wie auch an den Wochenenden. Und dies über x-Semester - ich hab 12 Semester. Jedoch solltest du ein gesundes Mass finden, denn du brauchst auch Zeit für dich. Sonst wird es irgendwann schlicht und einfach zu viel.


    Deinen Stundenplan machst du dir selbst. Du hast Pflichtfächer und Wahlfächer. Du kannst dir die Themen auswählen welche dich am meisten interessieren und dir so einen Zeitplan erstellen. Mit den ganzen Vorbereitungen kommst du jedoch gut auf einen 8-9 Stunden Tag. Falls du noch einen Nebenjob hast musst du dir diesen auch noch einteilen. Achja, Hausaufgaben wie in der Schule bekommst du keine. Du machst dir selbst welche. Bei einigen Professoren musst du höchstens ab und zu ein Referat oder eine Arbeit schreiben (ca. 10-30 Seiten).

  • Es ist schon sehr zeitintensiv, ja.


    Noch eindrücklich wenn du nicht einmal die Hälfte der Zeit benötigst. Also auf 8 Stunden am Tag unter der Woche komme ich mindestens. Genau, Übungsblätter haben wir bei uns auch.

  • Vielen Dank für die bisherigen Antworten! Vielen Dank für ein paar eurer Eindrücke.



    Es ist schon sehr zeitintensiv, ja.


    Noch eindrücklich wenn du nicht einmal die Hälfte der Zeit benötigst. Also auf 8 Stunden am Tag unter der Woche komme ich mindestens. Genau, Übungsblätter haben wir bei uns auch.

    Ich denke man kann bei so ziemlich fast jedem Studienfach erwähnen, dass es wirklich seine zeit in Anspruch nimmt! Aber genau dann lohnt es sich diese Zeit für das spätere Leben zu investieren!





    Habt ihr noch weitere Tipps? Oder Erfahrungen mit dem Studienfach BWL?

  • Neu erstellte Beiträge unterliegen der Moderation und werden erst sichtbar, wenn sie durch einen Moderator geprüft und freigeschaltet wurden.

    Die letzte Antwort auf dieses Thema liegt mehr als 365 Tage zurück. Das Thema ist womöglich bereits veraltet. Bitte erstelle ggf. ein neues Thema.

    • :)
    • :(
    • ;)
    • :P
    • ^^
    • :D
    • ;(
    • X(
    • :*
    • :|
    • 8o
    • =O
    • <X
    • ||
    • :/
    • :S
    • X/
    • 8)
    • ?(
    • :huh:
    • :rolleyes:
    • :love:
    • :pinch:
    • 8|
    • :cursing:
    • :wacko:
    • :thumbdown:
    • :thumbup:
    • :sleeping:
    • :whistling:
    • :evil:
    • :saint:
    • <3
    • :!:
    • :?:
    Maximale Anzahl an Dateianhängen: 10
    Maximale Dateigröße: 50 MB
    Erlaubte Dateiendungen: bmp, doc, docx, gif, html, jpeg, jpg, mp3, mp4, odp, ods, odt, pdf, png, pptx, txt, xlsm, xlsx, zip