Prüfung durchgefallen - ratlos wegen Zukunft

  • Hallo Community,


    ich weiß um ehrlich zu sein gerade nicht, wo ich anfangen soll. Mich belastet meine schulische Situation derzeit sehr und ich hoffe jetzt daher, dass der ein oder andere diesen Thread liest und einfach mal seine Meinung dazu abgibt (so Meinungen von Außenstehenden können ja auch hilfreich sein)


    Zurzeit besuche ich ein Berufskolleg in Baden-Württemberg. Ich bin im Abschlussjahr und stehe vor der Fachhochschulreife. Die schriftlichen Prüfungen sind schon gelaufen, ich sollte mich freuen.
    Ich habe nur leider das sehr schlimme Gefühl, dass ich die Prüfungen in Mathe und Bio nicht geschafft habe. Das bedeutet, dass ich durchgefallen bin.
    Mich macht das alles aus mehreren Gründen fertig.


    Zum einen, weil ich seit 3 Jahren das Ziel habe, Soziale Arbeit zu studieren. Ich arbeite seit ich 15 Jahre alt bin jeden Sommer in einer Einrichtung für psychisch erkrankte Menschen und ich kann nicht beschreiben, wie viel mir das soziale Arbeiten gibt. Ich brenne dafür regelrecht und lese seitdem auch Massen an Büchern zu den Themen. Es ist das, was ich definitiv machen möchte. Mich für Menschen einsetzen als Sozialarbeiterin. Es ist für mich mehr als ein "Beruf, der sich ganz nett anhört und irgendwie zu mir passt" - ich brenne wirklich dafür.
    Es wäre jetzt einfach wirklich niederschmetternd, wenn ich nach all dem Arbeitseinsatz in der Schule nicht weitergehen kann.


    Zum anderen haben mein Freund und ich vor Monaten geplant nach Berlin zu ziehen. Er hat sich dort schon für einige Stellen beworben und die Chancen stehen wirklich sehr gut, dass er dort auch Zusagen bekommt. Wir freuen uns sehr auf alles, was dort kommt und auf die gemeinsame Zeit zusammen, einfach sich etwas Neues aufbauen.


    In diesem Jahr ist sehr viel passiert (eine der Gründe, warum ich in dem Schuljahr auch von den Noten her richtig schlecht wurde) und daher schaffe ich wirklich nicht noch ein Jahr hier zuhause bei mir, ich hab dazu keine Kraft mehr.


    Soweit ich weiß, hat man das Recht, das Berufskolleg zu wiederholen, falls man durchgefallen ist. Das bedeutet: das letzte Schuljahr nochmal wiederholen.


    Eine andere Alternative wäre: einfach nach Berlin ziehen und dort die zwei Jahre Fachoberschule komplett von neu anfangen. Fachoberschule geht zwei Jahre und endet auch mit der Fachhochschulreife.


    Ich bezweifle nämlich, dass ich in Berlin einfach das zweite Jahr von der Fachoberschule machen kann, wenn ich nicht im ersten dabei war (das klingt mehr als unrealistisch)



    Ich weiß gerade einfach nicht weiter. Und nicht was ich tun soll. Die Notenbekanntgabe ist Ende Juni. Aber ich weiß einfach, dass ich es nicht gepackt hab.



    Was ist eure Meinung zu meiner Lage? Ich bin wirklich offen für eure Ansichten und wie ihr euch entscheiden würdet.


    Liebe Grüße


    magnolia :)

  • Ich finde es relativ schwer in einen weiten Ort umzuziehen. Wird dir die Familie nicht nach der Zeit fehlen?


    Ich würde auf das Ergebnis abwarten und mir keinen Kopf machen. Wenn du nicht bestanden hast, dann kannst du mehrere Alternativen in Erwägung bringen:


    • Wie du schon erwähnt hast, dass du das Schuljahr wiederholst.
    • Du kannst eine Ausbildung im sozialen Bereich starten. (Wenn du diese bestehst, kannst du zur BOS, die gibt es in Bayern. Dort kann man sein Fachabitur nachholen, wenn du einen bestandene Ausbildung erreicht hast, 2 Jahre)
    • Nach Berlin zu Reisen kann natürlich vorteilhaft sein, wenn die Chancen gut stehen. Dennoch kann es zu Problemen führen bei der Wohnungssuche.


    Ich würde erst abwarten und noch keine voreilige Schlüsse ziehen. Überleg es dir gut und bespreche es gegebenenfalls mit deinem Freund.

  • Danke schon einmal für eure Antworten!


    Ich persönlich bin ich wirklich bereit umzuziehen - Berlin haben mein Freund und ich uns gut überlegt. Für das Studium hätte ich so oder so umziehen müssen und das Umziehen wäre, wenn ich das Schuljahr schaffe, auch dieses Jahr gewesen.


    Über eine Ausbildung im sozialen Bereich denke ich auch schon lange nach und es würde auch wirklich passen. Nur leider verlangt jede Ausbildung im sozialen Bereich mittlerweile die Fachhochschulreife (Heilerziehungspfleger, Erzieher)
    Wäre die Fachhochschulreife nicht verlangt, würde ich auch erst die Ausbildung und dann im Anschluss über die Berufsoberschule in einem Jahr meine Fachhochschulreife machen.


    In Baden-Württemberg geht z.B. die Erzieher-Ausbildung zwar auch mit dem Realschulabschluss, dauert vier Jahre und die ersten drei Jahre arbeitest du unvergütet, verdienst kein Geld.


    In Berlin wird für die selbe Ausbildung eine Fachhochschulreife vorausgesetzt. Wenn ich die nicht habe, bringt es mir nichts.



    Ich könnte natürlich hier das eine Jahr wiederholen. Aber das macht mich gerade alles wirklich traurig. Das Jahr war wirklich nicht einfach für mich persönlich und mein Freund und ich haben wirklich schon einiges geplant und wissen auch wie es lang geht (mein Freund hat dieses Jahr sein Studium mit dem Master absolviert und findet hier in der Gegend mit seinem Studiengang wirklich NICHTS, ist eine Sozialwissenschaft und ich lebe wirklich in der Provinz.. in Berlin hat er jetzt schon gute Kontakte und einige Stellen, die klar zu seinem Arbeitsbereich passen)


    Natürlich sollte man sich nicht nur nach anderen Personen richten, hier geht's ja um meine Zukunft, aber ich weiß gerade einfach nicht, wie ich mich entscheiden soll..


    Trotzdem schon mal danke für eure Antworten :)

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