Welcher Gruppendruck? Es ist doch heute in Mode in der Schule der Dumme gewesen zu sein, nur Fünfen in Mathe gehabt und jeden zweiten Tag gefehlt zu haben.
Welches Mittel haben Lehrer denn, einen Schüler, dessen einzige "Aufgabe" es ist zu stôren, auf den Teppich der Realität zu holen? Sie können ihm eine schlechte Note im Verhalten geben, können Sonderaufgaben aufgeben oder ggf. in Rücksprache mit der Schulleitung einen Verweis geben. Hat welche Konsequenz? Nix, richtig. Diesen Fall hatten wir nämlich auch.
Klar lässt sich so deutlich einfacher der Lernfortschritt kontrollieren. Da Aufgaben elektronisch bearbeitet werden sieht man unterschiedliche Metriken:
- Aufgaben, die besonders lange zur Bearbeitung gedauert haben
- Quote falscher Aufgaben pro Themengebiet/Fach
- Durchschnitte in der Klasse (Schüler A braucht doppelt so lange wie der Durchschnitt um einen bestimmte Aufgabe zu lösen)
Das sind zwar keine klaren Zeichen nach dem Motto: "Schüler hat Probleme", es zeigt einem Lehrer aber doch wo ggf. Probleme sein könnten oder wo Verbesserungsbedarf besteht. Insbesondere wenn das gleiche Systeme, mit universellem Lehrstoff, alle benutzen. Dann kann man auch untereinander vergleichen.
Aktuell wird vielleicht Stichprobenartig kontrolliert. Die meisten Lehrer, so bei uns, taten nichtmal das. Es wurden die Hausaufgaben kontrolliert und Leistungskontrollen (Tests) durchgeführt. Wurden massiv keine Hausaufgaben gemacht wurde ein unangekündigter Test geschrieben. Sinn? Wenn sich niemand damit befasst hat werden die Noten fast zwangsläufig schlecht ausfallen. Noten sind aber kein Bestrafungswerkzeug sondern sollen der Vergleichbarkeit dienen.
Nur weil ein Lehrer einen Stoff an der Tafel durchnimmt heißt das ja nicht im Geringsten, dass jeder das verstanden hat. Es scheint aber wohl der Glaube unter den Lehrern zu herrschen, das dem so sei.
Die meisten Lehrer und Bildungsforscher sind leider was Innovationen angeht absolut rückständig und verbissen. Es gibt ja bis heute nicht mal einen halbwegs ordentlichen Informatikunterricht an der Mehrzahl der Schulen.
Dazu sind die meisten Lehrer betriebsblind. Aus eigener Kraft werden sie ihre Fehler nicht erkennen, da brauch es schon Dritte. Leider ist das nicht möglich, da sich Lehrer kritikunfähig kollektiv zusammenschließen wenn sich eingreifende Änderungen auftun. Man hat ja als Aussenstehender keine Ahnung von dem Ganzen. (Was nebenbei gesagt die lächerlichste Aussage in diesem Kontext ist)
Bei vielen ist leider die Idee "vor 20 Jahren hat das ja auch so funktioniert" zu fest verankert und wird schön neuen Lehrkräften von Tag 1 an der Schule geimpft. Es gibt bis heute kaum technischen Fortschritt an dem Großteil deutscher Schulen.
Als Beispiel:
Wir haben hier interaktive Whiteboards bekommen. Wie man damit den Unterricht ja spannender und besser machen könnte... Die Realität sieht anders aus:
Während dem Unterricht schreibt der Lehrer alles, was er ehemals an die Tafel geschrieben hat, an das Whiteboard. Hin- und wieder vor Ferienbeginn werden dann Filme darauf geschaut. Der Hammer