Man muss ja auch aber mal ganz ehrlich sagen, die erste Frage, die sich jeder Mensch erstmal stellen sollte ist folgende "Ab wann beginnt Mobbing für mich?".
Für manche fängt es da an, dass man sie "nur" beleidigt als fett, für manche dort, wenn persönliche Angriffe dauerhaft führt, wenn man regelmäßig Schläge bekommt und viele weitere Vorstellungen.
- Ich für meinen Teil muss sagen, für mich beginnt Mobbing ab diesem Moment, wo sich das "Opfer" nicht nur in diesem Moment verletzt fühlt, sondern diese Worte mitnimmt und diese verarbeitet und nachdenklich darüber wird und an sich selbst zweifelt.
In meiner Schulzeit, als ich das Gymnasium besucht hatte, wurde ich tagtäglich gemobbt aufgrund meiner Behinderung (Gehörlosigkeit, Cochlear Implantat - Träger).
Es waren keine Beleidigungen, die einfach so über meinen Aussehen her geworfen wurde, sondern tatsächlich Anschuldigungen und Verurteilungen auf übelster Weise.
Man fragte, was ich auf dieser Schule mit einer Gehörlosigkeit zu suchen habe, machte sich darüber lustig, beleidigte mich während ich im Sport Unterricht gehörlos war (ich ziehe diese CI's immer beim Schlafen und beim Sport aus, da diese nicht Wasserfest sind). Es gab viele Dinge, die mich wirklich psychisch belastet haben, sodass ich es trotz dass ich Zuhause war, es beispielsweise Wochenende oder Ferien war und ich mir trotzdem noch immer Gedanken über mich selbst gemacht hatte. Es kam so weit, dass ich mich selbst für meine Gehörlosigkeit hasste und ich mich teilweise dafür schämte. - Dies lief ein halbes Jahr so, ich habe großen Respekt vor Menschen, die jahrelang gemobbt wurden.
All dies hatte sich nach einem Schulwechsel (ich ging endlich in die Realschule) aus Lustlosigkeit am Gymnasium verändert, glücklicherweise sah ich einen Ausweg und begann mich selbst zu beachten, mein Selbstbewusstsein aufzubauen, indem ich ins Fitness Studio ging, auf mein Aussehen achte und mehr. Viele Menschen finden keinen Ausweg, wenn sie jahrelang gemobbt wurden. Und das ist auch gut nachzuvollziehen, dennoch traurig. Warum ist das so? - Hört man sich 5 Tage die Woche stundenlang an, wie beschissen man doch ist und dies jahrelang, ist es kein Wunder. - Diese Menschen, die andere mobben, würden diese Belastung wahrscheinlich nicht einmal 2 Wochen aushalten. - Menschen, die andere Menschen verurteilen aufgrund ihres Aussehens, Religion, Herkunft o.Ä. beweisen eine Schwäche, denn sie wollen zeigen, dass sie mehr Wert sind als der Gegenüber. Sie wollen nicht aus den Augen verloren werden und es ist eine Art Aufmerksamkeitsstörung (meiner Meinung nach), denn kein Mensch mobbt einen anderen einfach aus reiner Lust.
Mobbing ist ein Ding, was uns jederzeit auch außerhalb der Schulzeit verfolgen kann, es ist etwas, was leider Gottes zu der Welt dazu gehört, denn es gibt immer Menschen, die sich so aufführen, als wären sie die Größten.
Cybermobbing ist nun eine weitere gefährliche Art von Mobbing, denn durch das Anonym sein trauen sich 99,9% (natürlich nur geratene Zahl) der Menschen viel mehr zu sagen, Menschen zu beleidigen (extremer als im echten Leben), Menschen bloß darstellen zu wollen oder Ihnen sogar den Tod zu wünschen. Man wünscht andere den Tod und beleidigt Menschen, die vielleicht sogar sehr selbstbewusst sind. Viele der Menschen würden sich nicht trauen im realen Leben einen Menschen so zu beleidigen, wie sie es im Internet machen. - Was sehr beliebt ist, dass Kerle anscheinend der Meinung sind, jegliche anvertraute Nacktbilder weiterzusenden (kann natürlich auch andersherum sein). Keinem ist bewusst, wie unglaublich kaputt man einen Menschen und sein Leben im Internet machen kann. Denn was einmal im Netz ist, ist sehr schwer rückgängig zu machen. Nahezu unmöglich.
Es hat nichts mit dem Alter zutun, natürlich wächst die geistige Reife, heißt dennoch aber nicht, dass es im Erwachsenen Leben kein Mobbing gibt.
Denn das ist eine absolute Lüge. Es gibt im Erwachsenen Leben auch häufig Mobbingfälle, vorallem unter Frauen, die gerne ihr gutes Aussehen zum Ausdruck kommen lassen wollen und sich gerne präsentieren wollen.
Als ich meine Schule vor einem Jahr verließ gab es immer noch Mobbingfälle wie früher auch. Auch meine alten Klassenkameraden, bzw. einige davon, werden an ihrer neuen Schule heute sehr extrem gemobbt, sodass sie sogar schon Suizidgefährdet sind und mit dem Ritzen begonnen haben.
Außerdem muss man auch berichten, da kann ich in meiner Realschulzeit (die Zeit, an der ich sehr viel Selbstbewusstsein aufgebaut habe und mein Beliebtheit hoch war) noch gut sagen, dass Menschen oftmals heimlich gemobbt werden und sich nicht trauen und niemals auf den Gedanken kommen würden, diese Mobber zu verpetzen, einfach aus Angst vor vielem. Noch mehr gemobbt / geschlagen zu werden o.Ä. Man kann als Opfer im Mobbingfall sich das Ganze wie ein Labyrinth oder ein Glücksspiel vorstellen. Entweder du triffst richtig, riskierst etwas und hast gewonnen, oder du verlierst. So ist es auch beim Mobbing.
Gegen Mobbing kann man letztendlich nichts tun. Es liegt in der Natur der Menschheit, dass man Menschen unter sich stellen will, die als Witzfigur da stehen oder gemobbt werden.
- Hoffentlich konnte ich dir bei deinem Referat ein wenig helfen mit meiner eigenen Erfahrung und Meinung. Wünsche dir viel Glück!