Beiträge von deadmanse

    Zitat von FFrozen

    Ich mache mir das Thema immer interessant. Hast du etwas, worauf du null Lust hast, ist es klar, dass du nichts lernst. Wenn es dir aber Spaß macht darüber was zu wissen und zu lernen, merkt man dir an, dass du davon Ahnung hast und du hast dann ein riesen Vorteil den anderen gegenüber. Durch z.B. Filme von diesem Thema zu gucken wenn möglich (keine Dokus oder sowas)

    Hört sich interessant an, ich verstehe aber gerade nicht, wie das in der Praxis dann aussehen soll. Also wenn ich z.B. mal wieder am Bio lernen bin (mein absolutes Hassfach) wüsste ich z.B. nicht wie ich den Bau und die Wirkungsweise von Enzymen, um mal ein ganz bestimmtes Thema zu nehmen, für mich spannend gestalten sollte. Ich finde das in der Schüle öde, beim Lernen noch mehr und in der Klausur kotze ich es dann mehr oder weniger nur noch aufs Papier.


    Gerade in diesen naturwissenschaftlichen Lernfächern wie Bio und Chemie hab ich echt meine Probleme mich nur ne halbe Stunde zu konzentrieren. Man MUSS den Stoff lernen, ansonsten kannste in der Arbeit direkt einpacken, aber es interessiert mich einfach einen feuchten Käse wie die verschiedenen Stoffe miteinander reagieren, wie sie aufgebaut sind, etc. . Wie schaffst du es da, dich so ein Thema für dich selbst interessant zu machen, obwohl du das Thema bzw. das Fach an sich total einschläfernd findest? Würde mich mal interessieren.

    Diese generelle Entwicklung ist in Deutschland tatsächlich zu beobachten. Das Beispiel der unterschiedlichen Tabellen ist ein klassisches Beispiel für diesen Missbrauch. Man nimmt auf der einen Seite Gewichte von der Waage, ohne dabei die andere Seite zu berücksichtigen. Frauen dürfen in die Bundeswehr, Wehrpflicht gilt aber weiterhin nur für Männer. Es gibt Frauenquoten, aber keine Männerquoten. Große Wirtschaftsunternehmen werden nicht von Männern geführt, weil überall irgendeine Vetternwirtschaft bei den Beförderungen besteht, sondern weil es einfach mehr Männer gibt, die diese hohe Position haben möchten und entsprechend qualifiziert sind. Sonst müsste man auch davon ausgehen, dass es mehr Kindergärtnerinnen gibt, weil diese gezielt Männer diskriminieren (was übrigens durch Vorurteile auch passiert). Die Idee der Männerdiskriminierung hat einfach keinen Platz im Feminismusdiskurs, weshalb ich den Begriff des Feminismus auch für nicht zeitgemäß halte. Stellt man eine Frau nicht ein, ist das Diskriminierung. Bevorzugt man lieber die 20 jährige Frau als Kindergärtnerin als den bärtigen 20 jährigen Mann, ist das für den Großteil der Gesellschaft keine Diskriminierung. Schließlich seien Frauen einfühlsamer. Hier liegt eine Diskriminierung in beide Richtungen vor, die gleichmäßig bekämpft werden müsste. Man untergräbt nun jedoch das Grundgesetz, um Diskriminierung in eine Richtung zu ermöglichen und schafft damit auf der anderen Seite legalisierte Diskriminierung. Das ist nicht zielführend, sondern absolut fahrlässig. Gleichzeitig schafft man damit übrigens Hass und weitere Vorurteile gegen Frauen (die sitzt doch nur wegen der Quote hier). Einseitigkeit ist das größte Problem am aktuellen Stand der Gleichberechtigung.

    Jo, ich denke, wir liegen gar nicht weit auseinander. Ich bin auch der Ansicht, dass es, wenn es Frauenquoten gibt (z.B. in der Wirtschaft oder aber auch in den Mint-Berufen) es genauso auch Männerquoten geben sollte (z.B. in der Kita, in Grundschulen, in Altenheimen, etc.). Um das umzusetzen müsste man aber natürlich dann auch an den Gehaltsstrukturen rütteln. Wenn man sich die Gehälter von Kindergärtnern und Boschmitarbeitern und Managern vergleicht, dann darf einen die momentane Verteilung nicht mehr wundern. Aber dafür ist sich die Politik in Deutschland ja schon ewig zu schade für, man will es sich ja bloß nicht mit der Wirtschaft und den Lobbyisten verscherzen. Oh, ich merke, ich schweife ab. :D


    Wenn du allerdings sagst, dass Männer deshalb öfter in Führungspositionen zu finden sind als Frauen, dann kann das durchaus sein, aber man sollte sich durchaus die Frage stellen, wieso das so ist. Viele Frauen trauen sich erst gar nicht in die Wirtschaft zu gehen, da sie wissen, dass sie zum einen immer unter besonderer Beobachtung stehen (könnten), einfach aus dem Grund, dass sie Frauen sind und zum anderen, da Familienplanung und Vollzeitjobs wie in der Wirtschaft kaum miteinander vereinbar sind. Soll heißen: Nach dem ersten Kind ist man weg vom Fenster. Da sollte man den Frauen meiner Meinung nach arbeitsrechtlich schon entgegen kommen, genauso wie man den Männern in pädagogischen Berufen durch mehr Gehalt entgegenkommen sollte. Die Skepsis hingegen, Frauen wären in der Wirtschaft fehl am Platz, kann man nur durch die Praxis abbauen, soll heißen: Je mehr Frauen in der Wirtschaft eine tragende und vor allem gute Rolle spielen, desto eher werden die Vorurteile verschwinden. Und dabei sollte man den Frauen durch die Frauenquote mMn erleichternd unter die Arme greifen.


    Ansonsten hast du aber recht: Die Diskriminierung gibt es in beide Richtungen und sollte demnach auch in beide Richtungen bekämpft werden. Vorurteile wie "Männliche Erzieher sind doch eh pädophil" werden definitiv nicht so stark von der Politik behandelt wie "Frauen sollten zuhause bleiben, die Kinder erziehen und am Herd stehen". Geht beides nicht, das erstgenannte wird allerdings von der Politik totgeschwiegen und dann wundert man sich, wieso die Zahlen in Kitas so sind wie sie sind und möchte durch irgendwelche Werbekampagnen ohne jeglichen Inhalt Männern die Bildungsberufe schmackhaft zu machen. Ein bisschen mehr müsste es dann halt schon sein.

    Ich hoffe, es ist in Ordnung, dass ich diesen Thread mal wieder aus dem Nirvana hole, aber der Beitrag von Lars ist meiner Meinung nach zu gut und ausführlich um ihn einfach so stehen lassen zu können.

    Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass das Bildungssystem in vielen Aspekten Mädchen bevorzugt.
    Das wird insbesondere bei der Betrachtung von Grundschulen klar.

    Definitiv! Das Problem ist, dass sich der Bildungsbereich immer mehr zu einer Frauendomäne entwickelt. Dabei fällt auf: Je Jünger die Kinder, desto weniger Männer haben wir. In Kitas haben wir bundesweit ein Männeranteil von 3%, da sind die 12% in Grundschulen ja geradezu paradiesisch dagegen. Bei der Bezahlung ist das aber auch kein Wunder.
    Durch diese Feminisierung der Bildungslandschaft ist es ja nur logisch, dass Mädchen besser abschneiden als Jungs, schließlich sind die meisten Lehrkräfte weiblich und legen eben auch dementsprechende Verhaltensweisen an den Tag, ergo arbeiten auch mit pädagogischen und didaktischen Methoden, die Mädchen eher entgegen kommen als Jungs.


    So ist es gerade an Grundschulen Usus, dass jeglichem Herumtollen oder bei jeder kleineren, teilweise auch leicht körperlichen Auseinandersetzung sofort von Seiten der Lehrerin eingegriffen und sanktioniert wird. Auch haben Jungs, im Gegensatz zu Mädchen, oft einfach keine Lust 2 Stunden auf ihrem Stuhl zu sitzen und Matheaufgaben zu machen. Statt allerdings darauf einzugehen und sich als Lehrkraft auch andere Methoden einfallen zu lassen als sturen Frontalunterricht werden Jungs dann stattdessen als verhaltensauffällig o.ä. abgestempelt. Unter solchen Voraussetzungen, wie man sie in vielen Bildungseinrichtungen heutzutage in Deutschland wiederfindet, ist es nur schlüssig, dass Jungs in der Schule durchschnittlich schlechter abschneiden als Mädchen.


    Und nicht falsch verstehen: Ich möchte den Pädagoginnen hier nicht ihre pädagogischen Fähigkeiten absprechen, sondern einfach darauf hinweisen, dass Frauen an solche Sachen eben anders rangehen als Männer. Meiner Meinung nach falsch, aber aus anderer Sicht kann dies ja durchaus richtig sein. Umgekehrt kann es nämlich genauso gut sein, dass bspw. ein männlicher Grundschullehrer besser mit Jungs und ihren Vorstellungen von Schule kann als mit Mädchen. Ich halte dies sogar für recht wahrscheinlich. Deshalb braucht es in den pädagogischen Berufen dringend viele, neue Männer um diesem Phänomen entgegenzuwirken.


    Du hast absolut recht, die unterschiedliche Benotung in Sport finde ich auch absolut unverhältnismäßig. Es ist, wie du sagst, genauso fakt, dass Jungs in Fächern wie Bildende Kunst oder Musik durchschnittlich schlechter sind als Mädchen. Was habe ich letztes Jahr geschimpft, als ich BK mit 'ner 4 abgewählt habe (steht logischerweise im Abi-Zeugnis). Da hab' ich mir auch gedacht: Mit der Leistung, die ich in BK geliefert habe, hätten die Mädchen in Sport mit Sicherheit noch ne 3 bekommen, wenn nicht sogar noch besser.
    Im Endeffekt finde ich diese unterschiedliche Benotung aber total unnötig. Müsste man dann nicht in jedem Fach, gemessen am durchschnittlichen Abschneiden von Jungen und Mädchen, zwei unterschiedliche Notenspiegel anlegen? Ich glaube bisher kam noch keiner auf die Idee, in Mathe oder Deutsch dabei zu unterscheiden. Der ein kann eben das eine, die andere das nächste besser. Ich z.B. stelle das absolute Gegengewicht zum Durchschnitt dar: In Deutsch und Sprachen überdurchschnittlich gut, in Mathe dafür nur mittelmäßig, in den Naturwissenschaften eher noch unter Durchschnitt und in Musik dafür mit der Beste in meinem Jahrgang. Nur in BK schwimme ich wohl mit dem Strom. :)
    Im Endeffekt sind wir alle halt doch nur Menschen mit unterschiedlichen Begabungen und Neigungen, da sollte man uns nicht in bestimmte Kategorien stecken. Meine Meinung.


    Zitat von Lars

    (Weitere Beispiele unabhängig v. d. Bildungssystem: Frauenquote, Aufnahme in die Bundeswehr trotz zu geringer Körpergröße bei Frauen)


    Ich finde aber, dass man hier nicht alles in einen Topf werfen kann. Ich finde durchaus, dass Jungs im Bildungswesen benachteiligt werden, aber deshalb ein generelle Feminisierung in Politik und Gesellschaft zu sehen, finde ich falsch. So finde ich die Frauenquote durchaus gut und notwendig, da Frauen in hohen Positionen z.B. in der Wirtschaft bei Neueinstellungen meiner Meinung nach definitiv benachteiligt werden, das dort dem erheblichen Männerüberschuss geschuldet ist. Meiner Meinung nach braucht es deshalb eine geschlechtliche Umverteilung, dass z.B. die Kinder in diesem Land nicht fast ausschließlich von Frauen unterrichtet werden oder die großen Wirtschaftsunternehmen auf diesem Planeten nur von Männern geführt werden. Von "Emanzipation der Frau" sind wir so nämlich noch ein erhebliches Stück entfernt, nach dem Motto "für Kindererziehung reichts gerade noch". Und dafür kann dann gerne auch mal die "positive Diskriminierung" herhalten.

    Sieht sehr interessant aus! Besonders das integrierte Wetter hats mir angetan! :D


    Vielleicht bissle blöde Frage, aber kann man das nur im Playstore runterladen oder geht das auch direkt über eure Homepage? Bin seit nem halben Jahr googlefrei und würde das auch gerne bleiben.

    Auch wenn du es vielleicht nicht mehr lesen wirst:


    Aus meiner Sicht als Laie: perfekt zusammengefasst! Ich muss nach den Ferien ein Präsentation zum Thema "Unterschiede von theoretischem Marxismus und Realsozialismus" halten und in diesem Fall auch Marxismus und Realsozialismus eingehend kurz erklären. Das ist gar nicht so einfach, da man, wenn man sich damit erst mal tief gehender befasst, immer neue Türen entdeckt, hinter die man schaut. Irgendwann hat man sich dann komplett verrannt.
    Auch gibt es Im Internet wenig gut kompakte Zusammenfassung, die z.B. Marx' Theorie gut, aber präzise. Vielleicht hab ich sie aber einfach auch noch nicht gefunden. :D


    Auf jeden bestätigt mich das, dass ich das Thema einigermaßen verstanden habe, war sehr erhellend!

    Mir geht es genauso wie euch auch. Man findet doch immer noch irgendetwas, was man noch anschauen/anhören/... könnte und schon hat man wieder 3 Nachrichten auf die man antwortet. Ne halbe Stunde später hat man dann immer noch nichts gelernt. Ich hab für mich den Weg gefunden, den Akku aus meinem Handy zu nehmen und Handy und Akku getrennt, in zwei verschiedene Zimmer zu legen. Mag übertrieben klingen, aber ansonsten ist die Versuchung das Handy zu starten und doch wieder hängen zu bleiben zu hoch.


    Auch hilft manchmal, wenn ich mich wirklich gar nicht mehr konzentrieren kann, einfach mal nen kurzen Spaziergang zu machen. Kopfhörer drauf und ne halbe Stunde um den Block und schon hat man wieder viel mehr Kapazität im Hirn. Das klappt bei mir sehr gut, muss aber natürlich nicht bei jedem so sein.

    Tach!


    Ich hätte noch ne Frage zu diesen Coints: Wenn man einen Thread eröffnet, bekommt man doch 10 Coints (oder so ähnlich). Wieso hab ich für diese Threaderöffnung dann keine bekommen? Gilt das nur für bestimmte Foren wie "Fächer" und "Schule und Weiterbildung"?


    VG

    Tach zusammen,


    ich bin der Paul, 16, und besuche momentan die Kursstufe 1 am Gymnasium. Ich hab mich, nach 2-tätigem Mitlesen (ich weiß, ging schnell) entschlossen mich hier mal anzumelden. Gestoßen bin ich auf das Forum durch lehrerforen.de, wo ich schon recht lange mitlese, da ich später, so wie es aussieht auch einmal Lehrer werden möchte, im optimalsten Fall an der Grundschule. Mich fasziniert einfach der gesamte Bereich Schule, vorallem als pädagogischer Ort, auch wenn das nicht alle immer nachvollziehen können. :D


    In diesem Sinne freue ich mich auf die ein oder andere interessante Diskussion/Unterhaltung mit euch. :thumbsup:


    Grüße!