Hallo Jade,
Da gerade Unterricht ausfällt und ich nichts zu tun habe, antworte ich mal. Also, eins nach dem anderen:
Woher wusstest du, dass die Lehrerin so reagieren wird?
Was die Sicherheit angeht stimmt es halt schon, dass man auf dem Steinboden sehr leicht rutscht auf Socken, und mit Nylonstrümpfen natürlich erst recht. Das wäre also tatsächlich ein Problem. Man könnte höchstens so Antirutschsocken anziehen. Aber wahrscheinlich brauche ich das gar nicht erst zu fragen, da unsere Lehrerin ja relativ eindeutig war, oder was meinst du?
Ja die Lehrerin war jetzt auch nicht so meega ungeduldig, aber man hat es irgendwie rausgehört, da sie gesagt hat, dass ihre Anweisungen ja schon eindeutig genug waren. Und sie hat es ja dann auch noch mal ausführlich erklärt.
Ich fand es auch unnötig, dass sie es erwähnt hat dass ich dagegen war. Sie hat halt so angefangen, dass sie meinte, „Jasmin hat mich gerade noch mal darauf angesprochen, dass sie nicht barfuß auftreten will, daher wollte ich das noch mal kurz hier ansprechen…“. Es ging ihr glaube ich nicht darum, mich bloßzustellen, aber es hat dann halt dazu geführt dass es manche noch mal unbedingt sagen mussten, dass es für mich keine Ausnahme geben darf. Das war erst recht unnötig, fand ich.
Das mit Sportunterricht bezog sich einfach darauf, dass man da ja auch manchmal barfuß sein muss, vor allem wenn man sein Zeug vergessen hat. Das ist mir auch schon öfter passiert und auch vor Kurzem wieder, vielleicht hat er es deshalb auch gesagt. Also der Punkt war irgendwie, wenn du es im Sportunterricht akzeptieren musstest, dann kannst du es ja auch beim Theater spielen. Findest du, dass der Vergleich so stark hinkt? Mir war es auch beim Sport immer peinlich, aber da war es halt irgendwie schon immer so, daher habe ich mich nie beschwert. Aber jetzt wo ich drüber nachdenke, würde mich schon mal interessieren, ob das in anderen Schulen auch so selbstverständlich ist. Vlt mach ich mal eine andere Diskussion dazu auf
Ja ok, ich vermute mal dass du einfach recht hast und jetzt damit leben muss. Sie hat es ja schon ausführlich erklärt und an den ganzen Gründen ist ja schon was dran. Für die Aussage des Stücks ist es wahrscheinlich einfach unvermeidlich, dass die Füße bei allen nackig sind. Und es ging ja auch um die Stärkung des Selbstbewusstseins. Würdest du dann sagen, dass es gerade bei mir besonders wichtig ist, dass sie darauf bestehen, weil es für mich so eine Überwindung ist und daher wichtig als „Übung“?
Das mit den Kuscheltieren und Blumen kann ich ja mal versuchen. Kann mir aber noch nicht so richtig vorstellen, dass es klappt. Meine Mutter hat es auch mitbekommen, dass wir bei den Proben barfuß waren, weil sie einmal zufällig in der Nähe war und mich abgeholt hat. Sie hat dann gesagt, ich sollte ihr zu Hause ein paar mal meine Rolle vorsprechen und dafür müsste ich dann auch die Socken ausziehen, um mich daran zu gewöhnen. Vielleicht hilft das ja irgendwie
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Meine Füße sind tatsächlich eigentlich ok vom Aussehen her XD. Nicht mega toll, aber ok. Sie sind etwas zierlich und klein und die Zehen ein bisschen lang, aber das ist ja normal für ein Mädchen :D. Aber mir geht es ja auch nicht darum dass sie hässlich sind, sondern dass es sich einfach intim anfühlt, wenn sie so komplett nackt sind.
Wovor ich auch ein bisschen Angst habe, ist dass es natürlich viele Fotos von der Aufführung geben wird. Es kann natürlich gut sein, dass ich auf einigen davon sehr gut sichtbar sein werde und meine Füße dann auch, da ich eine wichtige Rolle habe. Ich vermute aber jetzt, dass ich auch da keine Sonderbehandlung erwarten kann (Also dass ich dann nicht fotografiert werde). Oder denkst du ich könnte das verlangen, wenn ich schon die nackten Füße akzeptieren muss?
Eins noch: unsere Lehrerin hat ja auch gesagt, dass wir uns nicht beschweren können, weil wir ja durch die langen Ärmel und Leggings sowieso kaum Haut zeigen würden. Würdest du ihr da zustimmen? Weil mir erschien das erst mal nicht so logisch, weil ich das Gefühl habe, dadurch fallen die nackten Füße dann erst recht auf und kommen zur Geltung. Aber vielleicht liege ich da auch falsch.
ganz liebe Grüße und danke für deine viele Mühe, Jasmin